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GenCon – Brettspiele Teil zwei

Auch wenn es auf der GenCon ja eigentlich hauptsächlich um Rollenspiele geht, werden natürlich auch hier jede Menge Brettspiele vorgestellt. Zu allem was mich auf Grund seiner Miniaturen angesprochen hat, habe ich ja schon meinen letzten Beitrag verfasst; hier also nun der Rest, der Spiele, die ich fotografiert habe, weil sie mir irgendwie aufgefallen sind.

Eine besondere Stelle nimmt dabei The King’s Dilemma von Horrible Games ein, denn das habe ich tatsächlich auch Probe gespielt. Ein Legacy-Spiel, in welchem jeder Spieler ein Adelshaus übernimmt und alle gemeinsam durch politische Entscheidungen das Königreich beeinflussen. Dabei hat natürlich jeder Spieler eine ganz eigene Agenda, welche Ressourcen er im Reich gerne gestärkt oder geschwächt sehen möchte. Karten stellen das anstehende Problem vor, dass es dann in einem Mehrheitsvotum zu entscheiden gilt. Dabei ist der Spielname nicht nur Schmuck, sondern tatsächliches Programm, denn jede dieser Fragen bringt die Spieler tatsächlich in ein Dilemma. Auch wenn die Spielziele manchmal klar in eine Richtung weisen, fällt so manche Entscheidung dann moralisch schwer. So kann es zwar der eigenen Agenda dienen, Andersgläubige vor ein Gericht zu stellen, doch wenn die darauffolgenden Karten dann erzählen, dass die Inquisition auftritt und man nun entscheiden soll, wie weit die verfahren gehen, ob das Reich letztlich sogar Menschen hinrichten soll auf Grund eines anderen Glaubens, breitet sich langsam das ungute Gefühl im Magen aus, dass die letzte Entscheidung vielleicht doch etwas leichtfertig getroffen wurde.

Ein wirklich faszinierendes Spiel, das auf besondere Art versteht die Spieler in die Geschichte hineinzuziehen.

Ein Spiel, dass schon öfter in verschiedenen Entwicklungsstadien der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, ist Barrage, und eben solange schleiche ich schon um die jeweils aufgebauten Tische herum. Das Spiel war ein Kickstarter von Cranio Creations und ist angekündigt für diesen Herbst. Direkt mit angekündigt: die Erweiterung Leeghwater Project, die das Spiel auch mit fünf Personen spielbar macht; das Grundspiel ist für vier Personen. Cranio Creations selbst stuft das Spiel in seine schwierigste Kategorie ein, es handelt auch also um ein komplexes Eurogame. Vier (bzw. mit Erweiterung fünf) Unternehmen kämpfen in den französischen Alpen eines fiktiven 1922 um die Vorherrschaft bei der Nutzung von Wasserkraft. Es werden Staudämme, Leitungen und Kraftwerke errichtet, Kontrakte geschlossen, Technologien entwickelt. Dabei ist Wasser natürlich keine einfache Ressource, denn wenn die Staudämme nicht hochgenug sind, fließt es einem davon. 

Und wen mich das leicht Steampunk angehauchte Setting nicht schon eh dran bekommen hätte, wäre das Spiel spätestens bei der Erwähnung der Autoren auf meine Kaufliste gerutscht, denn neben Tommaso Battista zeichnet sich hier Simone Luciani verantwortlich, der Titel wie Lorenzo der Prächtige, Newton, Tzolkin und Auf den Spuren von Marco Polo mitverantwortet.

Durch seine wunderschöne Grafik hat Incubation meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen; das erste Spiel des französischen Verlag Synapses Games, dass ebenfalls diesen Herbst erscheinen soll. Wir spielen Drachenzüchter, die verschiedene Dracheneier am Markt erwerben, und diese mithilfe bestimmter Ressourcen ausbrüten.  Dabei gilt es Sets von Drachen zu sammeln, um Punktkarten zu erhalten. Der Mechanismus wirkt einfach, und auch die Spielzeit von 30 Minuten überschaubar. Der Niedlichkeitsfaktor ist dafür um so höher.

Einen Gegensatz dazu bildet Abomination von Plaid Hat Games. Hier geht es nicht um Niedlichkeit, sondern um dunkle Wissenschaften. Als Erben Frankensteins erschaffen wir Monster. Dazu stehlen wir uns Leichenteile auf den Friedhöfen von Paris und forschen nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Hat der erste Spieler seine Kreatur zum Leben erweckt, endet das Spiel. 

Ein paar Tische weiter hatte Fantasy Flight Games die dritte Edition von Arkham Horror aufgebaut. Nachdem sich der Cthulhu-Brettspiel-Klassiker bei mir ziemlich totgelaufen hatte, sieht diese Auflage tatsächlich nach gelungenen Neuerungen aus. So wird etwa das variable Spielbrett je nach Szenario unterschiedlich aufgebaut, so wie es etwa bei Villen des Wahnsinns der Fall ist. 

Zuletzt noch drei Titel, bei denen ich lediglich einen kurzen Blick auf die ansprechend aussehenden Spielaufbauten geworfen habe: Dune von Gale Force Nine, Nocturion (das gerade bei Kickstarter noch mit einem late pledge unterstützt werden kann) von Vesuvius Media und Exodus von Sweet Games.

Außerdem noch ein Blick auf kommende Erweiterungen, die bei mir definitiv zu den must-haves gehören: Bunny Kingdom in the Sky von Iello, Teotihuacan Late Classic Period, dass in Deutsch bei Schwerkraft erscheinen wird und Everdell Pearlbrook von Starling Games.

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